Studenten-Tablet Kno: Das Doppel-Display soll noch in diesem Jahr kommen

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Wer erinnert sich noch an das Microsoft Courier? Richtig, das sagenumwobene Klapp-Tablet, das nie den Weg aus der Gerüchteküche gefunden hat: Microsoft hat die Entwicklung inzwischen eingestellt und zwar ganz zur Freude des sich formierenden Wettbewerbs.

Dennoch ist das Konzept eines aufklappbaren Doppel-Displays keineswegs vom Tisch. Der US-Hersteller Kno hat nun ein Gerät präsentiert, das unser Lernverhalten „revolutionieren“ soll. Sein Name? Ebenfalls „Kno“. Noch hält sich das Unternehmen mit konkreten Spezifikationen zurück und schickt stattdessen die Marketingabteilung an die Front. Dennoch sind bereits ein paar Details durchgesickert: Demnach handelt es sich um ein Doppel-Tablet mit zwei 14,1 Zoll großen Touchscreens. Wie unschwer zu erkennen ist, wurde das Kno einem Buch nachempfunden – und genau diese Funktion soll das Gerät künftig im Schüler- und Studentenalltag auch übernehmen. Es ist internetfähig und kann in seinem Webkit-Browser sowohl Flash- als auch HTML5-Elemente anzeigen.

Laut Pressetext wurde Kno als Lernplattform konzipiert, die Studenten „Zugang zu digitalen Lehrbüchern, Unterrichtsmaterial, E-Mail, Video, dem Web und mehr bietet“. Das zumindest behauptet der Kno-CTO Babur Habib, CTO. Dazu wird dem Tablet ein leistungsfähiger App-Store zur Seite gestellt, der in seinem Funktionsumfang an iTunes erinnern soll. Derzeit wird die Entwicklergemeinde heiß gemacht, um erste Anwendungen beizusteuern.

Ist Kno ein Griff ins Klo? Offenbar nicht, denn sonst hätte Netscape-Gründer, Multimillionär und Investor Marc Andreessen nicht rund 46 Millionen Dollar in die Entwicklung gepumpt. Auf TechCrunch gibt er ein kurzes Statement zu dem ab, was er bisher gesehen hat und beschreibt das Gerät dort als „das mächtigste Tablet“ aller Zeiten.

Auf der technischen Seite sehe ich nach all den Tabet-Rollouts der vergangenen Wochen keine Problem mehr. Einzig die Content-Lieferanten haben die Nadel in der Hand, um den Uni-Traum platzen zu lassen. Gerade bei Forschungsliteratur, bei der es um niedrige Auflagen und hohe Preise geht, schiebt man Kompromisse im Bereich Open Access gerne vor sich her. Noch gibt es kaum Erfahrungswerte über die Wirtschaftlichkeit digitalisierter Studentenlektüre.

Sollte jedoch alles so klappen, wie Habib und Andreessen sich das vorstellen, würde das Kno noch in diesem Jahr (spätestens wohl zur CES in Las Vegas) auf den US-Markt kommen. Als Preis wurden akzeptable 1.000 US-Dollar genannt.