Das Link-Karussell dreht sich schneller: Facebook lässt den Share-Button fallen

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Es ist eine auf den ersten Blick winzig-kleine Feature-Korrektur, Mashable frühstückt sie schnell ab und schießt den Post als Doublicate Content rüber zur „USA Today„. Ich glaube, die Ausmaße sind noch nicht ganz abzusehen.

Facebook hat beschlossen, den „Share-Button“ abzuschaffen, der im Herbst 2009 flott implementiert wurde, nachdem netzweit plötzlich überall „Tweet this!“-Schaltflächen auftauchten. Parallel zu Google entwickelte sich daraufhin ein sozialer Linkindex: schneller als die Suchmaschine und vor allem relevanter, da Nutzer fernab des SEO-Spams bedeutsame Seiten von ihren Fans oder Followern vertrauensvoll angeraten bekommen. Keine Maschine kann den Wert menschlicher Empfehlungen ersetzen – zumindest bis heute nicht.

Doch der Share-Button war schwerfällig, wer ihn drückte, bekam ein Popup präsentiert, durfte ein gecrawltes Bild der aktuellen Seite auswählen und den Link-Tipp mit einer persönlichen Notiz versehen. Dann folgte ein Klick auf den Button („Im Profil posten“) und erst dann erschien der Eintrag auf der Pinnwand. Facebook hat dieses Verfahren nun restlos beschleunigt: „Gefällt mir“ drücken – das war es. Dieser Klick produziert nun nicht länger lediglich eine Fußnote unter „Neueste Aktivität“, sondern formuliert ein komplettes Status-Update.

Damit ist nun jeder Facebook-Nutzer in der Lage, den globalen Content des Internets binnen Sekunden heim ins soziale Netzwerk zu holen. Die Frage „Was machst du gerade?“ nimmt einen noch radikaleren Schwenk Richtung „Was schaust du dir gerade im Internet an?“ – die Publisher wird es freuen.

Facebook will den bisherigen Share-Button zunächst einmal beibehalten, es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis „Gefällt mir“ den manuellen Prozess des Sharens abgelöst hat – und Google sich einmal mehr Gedanken über den eigenen Einfluss im Echtzeit-Netz machen muss.


44 Kommentar

  1. Moin André,

    interessante Sache – aber bisschen verwirrende Überschrift, finde ich. „Fallen lassen“ klang für mich erst so, als hätten sie die Sache aufgegeben. Statt dessen wird es noch einfacher und besser. Klingt gut!

    Schöne Grüße!

  2. Titel hin oder her, Fakt ist, dass sie den Share Button einfacher gemacht haben. Ich denke das macht für viele Sinn, denn was man eigentlich mit dem Like Button erreichen wollte ist, dass es auf seinem Profil auftaucht. Dass ein einfaches Like meistens komplett untergegangen ist haben viele gar nicht realisiert. Nervig an dem neuen Share ist, dass man kein Bild wählen kann. Ist da halt die Frage ob der alte Share noch bleibt oder wirklich verschwindet.

  3. Hallo André, hallo Simon,

    als User kannst du das Bild vielleicht nicht mehr wählen, als Webseiten Betreiber jedoch sehr wohl (was ich auch dir, André, empfehlen würde um das LinkedIn-Icon verschwinden zu lassen 😉 ).
    Schlüssel ist die Verwendung von Facebook-spezifischen Meta Tags, welche in der Facebook Developer Dokumentation unter „Open Graph Tags“ beschrieben werden. Hier kann ein Artikelbild definiert werden, welches Facebook dann verwendet.

  4. Mir würde es zwar besser gefallen, wenn man dem Button eine Bild-Url sagen könnte als einen Facebook Meta Tag zu nutzen, aber wenn es klappt ist es wenigstens etwas.

  5. Wie gesagt, MySpace macht alles nach, jedes Zucken landet im Newsfeed, wenn man es denn nicht manuell ausfiltert. Ich freu mich schon auf den Medi-Chip, der dann meine Körperfunktionen in Echtzeit via Smartphone und FB an meinen Hausarztes übermittelt:

    twixraider gefällt: Vögeln.

    seinerfrau gefällt: Wutanfall, weil er sich am anderen Ende der Stadt aufhält.

    19.751 Scheidungsanwälten gefällt das!

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