Bloggen für den guten Zweck

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Banner: DRK-Spendenaufruf zu WeihnachtenAuch im Jahr 2011 wird es einen Heiligabend geben – und damit für den einen oder anderen auch ordentlich Geschenke. Ich erzähle nichts Neues, wenn ich sage, dass nicht jeder auf der Welt einen reich gedeckten Gabentisch zu erwarten hat.

Die Deutschen verfügen über eine eingefahrene Spendenmentalität und sind auch heute noch immer dann am aktivsten, wenn sie Zeuge eines nationalen Unglücks irgendwo auf der Welt werden, das mit großer Medienresonanz bedacht wurde. Im Jahr 2008 war zudem jeder Spender älter als 60 Jahre. Doch langsam holen die Jungen auf. Laut dem Deutschen Spendenrat gaben Deutsche im vergangenen Jahr rund 2,3 Milliarden Eu­ro für wohltätige Zwecke aus (ein wenig mehr, als sich die Deutschen das Haustier Katze kosten lassen) und die Anzahl der Neuspender nimmt kontinuierlich zu.

Dabei wird oft vergessen: Es ist nicht zwangsläufig immer ein Scheck, eine Überweisung oder ein Dauerauftrag fällig, um einen Beitrag für eine bessere Welt zu leisten. Ich möchte im Folgenden speziell für Blogger drei Modelle vorstellen, wie sich schon mit wenigen Handgriffen eine Menge bewegen lässt. Und es tut nicht einmal weh. Versprochen.

I. Schalten von Werbebannern

Viele Blogs verfügen heute über Werbeflächen, in denen mal Adsense-Banner, mal Konkurrenzanzeigen blinken. Bei einigen Bloggern kommt da manches zusammen, bei anderen reicht es für die Deckung der Serverkosten. Wer sich in der Lage sieht, einige oder alle PIs seines Traffics zu spenden, kann helfen, indem er Werbung für die gute Sache macht. Gemeinnützige NGOs und Charity-Einrichtungen haben dazu Bannerseiten ins Netz gestellt, bei denen man sich kostenlos bedienen kann. Die Werbung liegt meist in den diversen Standardformaten vor und ist direkt einsatzbereit. Hier ein paar Links zu den Bannerseiten bekannter Anbieter: Aktion Deutschland hilft, Ärzte ohne Grenzen, Reporter ohne Grenzen, Deutsches Rotes Kreuz, SOS Kinderdörfer und PETA.

Tipp: Wer nicht ganz auf Werbeeinnahmen verzichten möchte, kann die Spendenbanner einfach zusätzlich in die Rotation mitaufnehmen. Bei mir wird diese durch das WordPress-Plugin DataFeedr Random Ads gesteuert, das nun nach Zufallsprinzip Adsense- oder Spendenwerbung einblendet.

II. Ein eigener Spendenmarathon

Spreeblick hatte es im Januar 2010 vorgemacht: Nach dem Erdbeben in Haiti suchte Johnny Häusler Kontakt zu „Aktion Deutschland hilft“ und hat gemeinsam mit der Einrichtung eine Spendenaktion gestartet. Bis zum April kamen auf diese Weise über 25.000 Euro für die Opfer zusammen.

Derlei Aktionen sind heute schnell auf die Beine gestellt – für das Engagement der Nutzer müssen die Blogger natürlich nach wie vor selbst sorgen. Entweder man wendet sich dazu direkt an die Spendeneinrichtung (Spendenaktionsseite von Aktion Deutschland hilft, Deutsches Rotes Kreuz) oder besucht Helpedia.de. Die Plattform erlaubt es, in vier einfachen Schritten eine eigene Kampagne aus dem Boden zu stampfen, deutschlandweit werden zig Organisationen unterstützt – die Wahl liegt alleine beim Initiator. Johnny hatte seinerzeit noch einen Tipp für Charity-Blogger parat:

Die Macher von helpedia haben uns geraten, die Aktionsbeschreibung mit persönlicher Ansprache zu gestalten und eine gewisse Eigenleistung mit der Aktion zu verknüpfen, also bpsw. eine Verlosung, wie wir sie gewählt haben, oder etwas anderes, das der Organisator verspricht („Für jede Spende packe ich nochmal 1 Euro drauf“, „Beim Erreichen der ersten Million twittere ich einen Tag lang nackt!“ o.ä.). Sowas motiviert der Erfahrung nach mehr Spender.

III. Shoppen und Spenden

Ich bin noch auf keine gescheite Affiliate-Lösung gestoßen, die es Bloggern erlaubt, auf Produkte hinzuweisen und bei abgeschlossenem Kauf die Provision direkt einer Organisation zukommen zu lassen. Aber es gibt etwas Ähnliches: PlanetHelp (Schirmherr ist Harald Schmidt) ist ein Spendenurgestein im deutschen Internet und schon seit 2001 dabei. Die Seite verhält sich wie ein großes Shopping-Portal, das auf entsprechende Läden im Netz verlinkt (von 1&1 über Amazon und MyPhotobook bis hin zu Zooplus ist alles dabei). Wird ein Kauf getätigt, erhält PlanetHelp eine Provision, die dann an die vom Käufer ausgesuchten Hilfsorganisationen weitergeleitet wird. Allerdings nicht alles, da der Betrieb der Plattform dadurch auch mitfinanziert wird (51 bis 80 Prozent gehen aber direkt in die Hilfe). Ein ähnliches Social Business-Angebot hat clicks4charity im Programm, das noch ziemlich neu am Markt ist. Hier werden nach eigenen Angaben stets 80 Prozent der erzielten Provisionen an die Einrichtungen weitergeleitet.

So. Das fiel mir bislang ein. Wer noch weitere Ideen beusteuern kann, möge dies bitte in den Kommentaren tun. Gegebenenfalls werde ich diesen Post dann ergänzen. Danke für eure Mithilfe – in beiderlei Hinsicht!

4 Kommentar

  1. Danke für den Beitrag, lieber André!

    Eine österreichische Organisation (Laafi), die bei Gesundheitsprojekten in Burkina Faso mithilft, hat ein Amazon-Add-on für Firefox entwickelt. Damit geht mit jedem Amazon-Einkauf eine Provision an das Projekt. Echt gute Idee, wie ich finde: http://www.laafi.at/amazon/

    Inwiefern Amazon damit glücklich ist, weiß ich nicht. Die Erweiterung gibt es mittlerweile aber schon länger.

    Liebe Grüße aus Wien,
    Andreas

  2. Ich werde, wie jedes Jahr seid 2003, wieder für die Wikipedia ein paar Euros spenden. Mag den Dienst und nutze selbigen oft, sowie auch gerne und empfehle selbigen auch sehr oft an andere.

    Die Idee mit den Banner für solche Organisationen in die eigenen Rotation einzubauen finde ich eine gute Idee und werde ich mal angehen, sobald ich in puncto Werbeverwaltung weiter bin was mein Projektnetzwerk angeht.

    Danke für den Hinweis sowie die Erklärungen dazu. 🙂

  3. Die Art der Spendenacquise (schreibt man das so?) mag variieren, aber Spender sind wie du schon bemerkst relativ eingefahren in der Wahl der Empfänger. Das ist auch gut, weil bestimmte Unternehmen auf eine bestimmte Kontinuität bauen können. Und sich auch über die Jahre ein großes Grundvertrauen erarbeitet haben. Ich bleibe, egal ob banner oder nicht, erstmal beim DRK, Amnesty und Greenpeace. Das ist zwar vielleicht konservativ, aber damit fühle ich mich am wohlsten.

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