Mein Büro bei der ZBW befindet sich direkt an der Binnenalster. Also gehe ich werktags fast täglich an der schwarzen Verkleidung vorbei, hinter der derzeit der neue Apple Store zusammengezimmert wird. Dass der Konzern dort eine Zweigstelle aufmachen wird, dürfte nicht länger bezweifelt werden: Wie mir mittgeteilt wurde, sucht Apple zur Zeit flotte Verkäufer (siehe auch Stellenbeschreibungen). Ebenfalls wurde mir mitgeteilt, dass die Schlange der Bewerber immer länger wird.
Als ich vorgestern an dem Gebäude direkt neben dem Alsterhaus vorbeilief, staunte ich nicht schlecht, da plötzlich ein großes, leuchtendes Windows-Logo auf dem Bausichtschutz prangte (siehe Twitpic).
Was zunächst nach einem klassischen Geek-Fight aussieht, scheint sich am Ende gar als urbanes Kunstprojekt zu entpuppen. Mittlerweile ist ein Video aufgetaucht, das zeigt, wie das Logo mitten im Feindgebiet angebracht wurde. Das Video ist mit einem Datum markiert (siehe Säule links: 3.6) und kann damit also nur wenige Stunden vor meinem Foto aufgenommen worden sein:
Die Gruppe hinter der Aktion hört auf den Namen WAV, was für „We are Visual“ steht. Über die Guerilla-Künstler ist nicht viel bekannt, ich konnte keine Website finden, keinen Twitter-Account. Doch offenbar gibt es eine Facebook-Gruppe, die selten gepflegt wird und in der unter „Info“ die Selbstbeschreibung „Freie Gestaltung im öffentlichen Raum“ zu lesen ist. Videos einiger weniger vergangener Aktionen lassen sich zudem bei Vimeo bestaunen.
Derzeit ist die Gruppe damit beschäftigt, die Gruppen auf Vimeo mit Links zum Jungfernstieg-Clip zu fluten. Einige Kunstrunden sind dabei, allerdings auch die eine oder andere Apple-Fangruppe.
Update, 06.06.2011: „Ist das Kunst oder kann das weg?“
Erwartungsgemäß hat die Freude nicht lange gehalten. 😉
5 Kommentar
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Das neue avatter-Design sieht klasse aus, das erstmal vorneweg.
Hing das Logo also genau einen Tag? Tolles Kunstprojekt, danke für die witzige Geschichte 🙂
Da hat der Apple-Schuppen ja für einen Tag eine nie mehr zu wiederholende Aufwertung erhalten. Dafür sollten die Jungs aus Cupertino ein Dankschreiben erhalten!